Germania meldet Insolvenz an

Die Maschinen der Germania bleiben am Boden, da die Fluggesellschaft Insolvenz angemeldet hat. Am 04. Februar 2019 stellte die Airline einen Insolvenzantrag beim Amtsgericht Berlin-Charlottenburg. Die Zukunft der Mitarbeiter und der Flotte ist ungewiss. Wie Geschäftsführer Karsten Balke erklärte, bestand keine andere Möglichkeit. Zahlreiche Fluggäste der Airline bekommen die Kosten für ihre Flugtickets nicht erstattet.

Gründe für die Entwicklung der Airline

Die finanziellen Schwierigkeiten bei Germania wurden Anfang Januar bekannt. Zunächst ging der Flugbetrieb planmäßig weiter, da das Unternehmen von erfolgreichen Finanzierungsverhandlungen gesprochen hatte. Bei der Auszahlung der Januar-Gehälter an die Mitarbeiter kam es jedoch zu Verzögerungen. Der finanzielle Engpass wurde von der Airline mit gestiegenen Kerosinpreisen und zahlreichen technischen Serviceleistungen an der Flotte begründet.

Bereits Anfang Januar teilte die Fluggesellschaft einen kurzfristigen Liquiditätsbedarf mit und dachte auch an einen Verkauf. Da die Finanzierungslücke nicht geschlossen werden konnte, wurde ein Insolvenzantrag gestellt. Geschäftsführer Karsten Balke gab dazu eine Erklärung ab: "Leider ist es uns schlussendlich nicht gelungen, unsere Finanzierungsbemühungen zur Deckung eines kurzzeitigen Liquiditätsbedarfs erfolgreich zum Abschluss zu bringen. Wir bedauern sehr, dass uns als Konsequenz daraus keine andere Möglichkeit als die der Insolvenzantragstellung blieb."

Kleiner historischer Rückblick

Germania kann auf eine Geschichte von mehr als 30 Jahren zurückblicken. Das Unternehmen ging 1986 aus der Kölner Fluggesellschaft S.A.T. hervor und hat seit 2009 seinen Sitz in Berlin. Karsten Balke ist seit Oktober 2014 als Geschäftsführer tätig. Im Juli 2016 bestellte die Fluggesellschaft bei Airbus 25 Maschinen vom Typ A320neo mit der Option auf weitere 15 Maschinen.

Die Auslieferung sollte ab 2020 erfolgen. Eine bulgarische Tochtergesellschaft für das Wet-Leasing wurde 2017 gegründet. Die Insolvenz von Air Berlin im Oktober 2017 bestärkte Germania 2018 zum Ausbau des Streckennetzes um mehr als 50 Strecken und zu einer Kapazitätssteigerung um 39 Prozent. Die Airline beförderte pro Jahr mehr als 4 Millionen Passagiere auf Kurz- und Mittelstrecken zu über 60 Zielen.

Auswirkungen für Fluggäste und Mitarbeiter

Passagiere, die einen Germania-Flug bei einem Reiseveranstalter gebucht haben, können sich an ihren Reiseveranstalter wenden, um einen Ersatzflug zu erhalten oder die Reise umzubuchen. Wie die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt erläuterte, muss der Veranstalter das Insolvenzrisiko von Leistungserbringern wie Airlines tragen.

Von der Insolvenz sind jedoch 260.000 Fluggäste betroffen, die direkt bei Germania gebucht haben. Sie erhalten keinen Ersatz. Fluggäste, die sich noch am Zielort befinden und direkt bei der Airline gebucht haben, müssen sich um den Rückflug kümmern und ihn selbst bezahlen. Der Geschäftsführer der GDVI Verbraucherhilfe, Christian Geltenpoth, rät dazu, Rechnungen aufzubewahren, da die Forderungen im Rahmen eines Insolvenzverfahrens geltend gemacht werden können.


Grund zur Hoffnung besteht für die Mitarbeiter. Insolvenzverwalter Rüdiger Wienberg bestätigte, dass es über 30 Interessenten an der Airline gibt. Von ihnen haben inzwischen mehr als 10 eine Vertraulichkeitsvereinbarung unterzeichnet. Sie prüfen die Daten und Zahlen der Airline im Rahmen einer Kaufprüfung. Der Insolvenzverwalter strebt eine Sanierung und die Konzentration auf lukrative Strecken an. Nicht alle Strecken sind ein Verlustgeschäft.

Fazit: Insolvenz der Germania - ungewisse Zukunft für Mitarbeiter

Anfang Februar stellte die Airline einen Insolvenzantrag aufgrund finanzieller Schwierigkeiten. Die Maschinen bleiben seitdem am Boden. Fluggäste, die direkt bei der Airline gebucht haben, erhalten keine Erstattung für ihre Tickets. Für die Mitarbeiter hat eine ungewisse Zukunft begonnen. Es gibt jedoch einen Hoffnungsschimmer, da es über 30 Interessenten an der Airline gibt. Der Insolvenzverwalter hält eine Sanierung für möglich.

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