Folgen der Corona-Pandemie für Flugverkehr und Bordverpflegung

Deutsche Flughäfen fahren den Betrieb für Passagierflüge langsam wieder hoch. Andere europäische Drehkreuze sind bereits weiter. Am 05. Mai wurden die für deutsche Flughäfen und Fluggesellschaften gültigen Corona-Hygienemaßnahmen vorgestellt. Weltweit gelten die Vorgaben der International Air Transport Association (IATA). Dem Dachverband gehören über 300 Fluggesellschaften an. Für etwa 94 % aller ausgeführten Flüge weltweit sind die Regelungen der IATA bindend.

Zurzeit wird an einem umfassenden Sicherheitskonzept gearbeitet. Ein entsprechendes Papier wird bis Ende des Monats erwartet. Diskutiert wird unter anderem die Auswirkung der Maskenpflicht auf die Bordverpflegung. Die Corona-Vorschriften einzelner Länder können über die Vorgaben der IATA hinausgehen. Alle Reisenden sollten sich daher bei der jeweiligen Fluggesellschaft über die aktuellen Bestimmungen informieren. Gleiches gilt für die Corona-Hygienevorschriften im Ankunftsland.

Ansteckungsgefahr im Flugzeug

Das Robert-Koch-Institut und andere Organisationen weltweit stufen das Risiko einer Ansteckung mit dem Corona-Virus während des Fluges als sehr gering ein. Dies ist unter anderem darauf zurückzuführen, dass die Luftströme in der Kabine horizontal und nicht vertikal verlaufen. Zudem sorgen spezielle Filter für eine saubere Luft in der Kabine. Diese Ansicht teilt auch die IATA und spricht sich gegen das Reduzieren der Sitzplätze aus.

Geltende Hygienevorschriften an deutschen Flughäfen

Der Betreiber des Frankfurter Flughafens Fraport informierte am 12. Mai über die konkreten Maßnahmen zum Schutz vor dem Corona-Virus. Die Mindestabstandsregel wird durch entsprechende Markierungen in allen relevanten Bereichen wie Check-in, Sicherheitskontrolle und Gepäckausgabe umgesetzt. Lautsprecherdurchsagen, Informationen an Anzeigetafeln und geschultes Personal wirken dabei verstärkend.

Plexiglasbarrieren bieten zusätzlichen Schutz. Sitzplätze in öffentlichen Bereichen sind auf die Hälfte reduziert. Lounges der Lufthansa wurden vorübergehend geschlossen. Für Passagiere ist das Tragen einer Gesichtsmaske in Geschäften und Zubringerbussen vorgeschrieben - zukünftig vermutlich im gesamten Terminal. Handdesinfektionsmittel wird flächendeckend angeboten.

Die Flughäfen sind gehalten, den Einsatz von Bussen auf ein Minimum zu beschränken und gegebenenfalls die Anzahl der Busse zu erhöhen.

Fiebermessungen/Temperaturscreenings

Die International Air Transport Association befürwortet Fiebermessungen. Die deutschen Behörden verzichten jedoch auf diese Maßnahme. Das Robert-Koch-Institut zweifelt die Effizienz von Temperaturkontrollen an. Durch fiebersenkende Medikamente könnten Symptome verschleiert werden. Zudem würden Infizierte ohne Krankheitsanzeichen nicht erfasst.

Gesundheitsformular

Die IATA spricht sich ebenfalls für Gesundheitsformulare aus. Inhalt und Ablauf richten sich nach den Vorschriften der Reiseländer.

Bordverpflegung trotz Maskenpflicht und Abstandsgebot

Das Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung während des gesamten Fluges lassen Essen und Trinken nicht zu. Auch der Mindestabstand von 1,5 m wird beim Servieren von Mahlzeiten unterschritten. Die International Air Transport Association trägt sich mit dem Gedanken, die Bordverpflegung auf kurzen und mittleren Strecken einzustellen. Langstreckenflüge ohne Mahlzeiten gelten als nicht zumutbar für die Passagiere.

Die KLM beispielsweise ermöglicht Bordverpflegung trotz Maskenpflicht. Dafür ist es den Fluggästen gestattet, den Mundschutz kurzfristig abzunehmen. Dabei dürfen nur die Befestigungsschnüre berührt werden. Nachdem die Maske wieder angelegt ist, sind die Hände gründlich zu desinfizieren.

Um das Infektionsrisiko beim Servieren der Mahlzeiten zu verringern, erarbeitet die IATA bereits Lösungskonzepte. Im Gespräch sind komplett verpackte Essenspakete für die Bordverpflegung.

Fazit

Die Corona-Pandemie wird den internationalen Flugverkehr noch auf lange Zeit beeinflussen. Passagiere sind gut beraten, mehrere Gesichtsmasken und auch Handschuhe mitzuführen. Die Bestimmungen werden an die aktuelle Infektionslage angepasst und können sich schnell ändern. Die russische Verbraucherschutzbehörde beispielsweise empfiehlt, Gesichtsmasken alle drei Stunden zu wechseln und zudem Handschuhe zu tragen. So lange die Entscheidung der International Air Transport Association zur Bordverpflegung noch aussteht, ist es ratsam Mahlzeiten vor dem Flug einzunehmen.

 

 

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